Schulunterricht trotzt Corona-Krise – Digitale Lernplattform auf dem Vormarsch

Carmen Dau 2. April 2020
Junge mit Schulbücher und Mädchen mit Tablet

Die Corona-Krise hält weiter an, Kindertagesstätten sowie Schulen wurden geschlossen, um eine Ausweitung des Virus zu verlangsamen. Somit mussten quasi über Nacht für ca. 185.800 (lt. Statistik des Ministeriums für Wirtschaft, Bildung und Kultur, Prognose Schuljahr 2019/2020) Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern alternative digitale Lehr- und Lernmethoden sowie entsprechende Kommunikationskanäle geschaffen werden. Landesweit gründeten sich WhatsApp-Gruppen, klassenweise E-Mail-Verteiler wurden angelegt, Aufgaben als pdf-Datei versendet – schnell wurden kreative Notlösungen gefunden.

Gleichzeitig kam bei vielen Schülern, Lehrern und auch Eltern, die schon seit langem diskutierte Etablierung einer einheitlichen zentralen Lernplattform auf, wie sie bereits in anderen Bundesländern vereinzelt eingeführt worden ist, welche jedoch in den vergangenen Tagen ebenfalls an ihre Belastungsgrenze gelangten.

Vorzeigeprojekte der KSM in Westmecklenburg

Um den Unterricht und die Vermittlung des Lehrstoffes weiter aufrecht zu erhalten, arbeiten bereits einige Schulen im Raum Westmecklenburg mit der Lernplattform itsLearning. Die Lernplattform ist intuitiv bedienbar und verschiedene mediale Angebote lassen sich leicht einbinden. Hier werden nicht nur Arbeitsblätter und Materialien online gestellt, sondern LehrerInnen können ganze Kurse mit abwechslungsreichen Methoden entwickeln, welche die SchülerInnen eigenständig oder interaktiv miteinander bearbeiten können. Somit wird den SchülerInnen ein individuelles, kooperatives, kommunikatives und reflektiertes Lernen ermöglicht. Die hohe Frequenz an kostenlosen Webinaren und Handreichungen seitens itsLearning, bietet LehrerInnen dabei eine schnelle Einarbeitung in die Lernplattform und zeigt gleichzeitig die breit gefächerten Möglichkeiten auf. Am Schulzentrum Wittenburg können sich die SchülerInnen beispielsweise über die Schulhomepage bei itsLearning anmelden und je nach Bildungsgang und Klassenstufe ihre Lerninhalte bearbeiten. Dies entlastet nicht zuletzt die Eltern zu Hause. Das so genannte E-Learning führt die Schulen dabei nicht nur durch die Corona-Krise, sondern fördert gleichzeitige das selbständige und selbstbestimmte Lernen der SchülerInnen.

Die KSM Kommunalservice Mecklenburg AöR (KSM) ist als kommunaler regionaler Aufgabenträger für den Bereich Schul-IT bereits seit mehreren Jahren aktiv. In einem eigens geschaffen Kompetenzzentrum für Schul-IT, hat die KSM, Lösungen für eine ganzheitliche lernförderliche IT-Infrastruktur geschaffen. Seit 2017 stattet die KSM beispielsweise den Landkreis Ludwigslust-Parchim und jetzt auch die Landeshauptstadt Schwerin mit lernförderlicher IT-Infrastruktur aus und entwirft gleichzeitig Umsetzungskonzepte zum jeweiligen Medienentwicklungsplan. Im regionalen Schulzentrum Wittenburg sowie unter anderem am Eldenburg-Gymnasium in Lübz wurde der Unterricht bereits auf digitale Lösungen umgestellt und konnte reibungslos über die Lernplattform itsLearning fortgesetzt werden. „Wir als kommunaler IT-Dienstleister übernehmen die komplette Administration der Lernplattform sowie der Schulwebseiten. Voraussetzung zum Aufbau eines digitalen IT Schulalltags ist, neben der Einrichtung entsprechender Lehr- und Lernmethoden, ebenfalls die bauliche infrastrukturelle Ertüchtigung der Schulen“ betont Kai Riedel Projektkoordinator Schul-IT der KSM.

Umsetzung landesweite Lernplattform als kurzfristiges Ziel

Kurzfristiges Ziel des Landes M-V ist unterdessen das Angebot einer landesweiten Lernplattform zu etablieren. Dafür müssen zunächst die entsprechenden technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden. Hierzu ist unter Einbindung der Schulträger und kommunalen Dienstleister zunächst die Schaffung eines zentralen einheitlichen Identitätsmanagements und eines Schuldienstemanagements in Arbeit.

Daneben arbeiten KSM/SIS mit verschiedenen Schulträgern an der Vorbereitung, Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur Digitalisierung von Schulen, welche u.a. auch aus mit Mitteln des bundesweiten DigitalPakts finanziert werden können.

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